Clara Zetkin - Illustration: Eva Feuchter
Illustration: Eva Feuchter

Clara
Zetkin

Sozialistische Politaktivistin, 1857 – 1933

FrauenOrt in Birkenwerder
Hörspaziergang

Machtbewusst und führungskompetent. Clara Zetkin war eine der zentralen Personen der sozialistischen Frauenbewegung in Deutschland und Europa. Sie war eine überzeugende Rednerin und frühe Theoretikerin der „Frauenfrage“ im Sozialismus.

Clara Zetkin

Clara Josephine Eißner wurde 1857 im sächsischen Wiederau geboren, 1872 zog die Familie nach Leipzig. Clara wurde hier Lehrerin und kam durch ihre Mutter in Kontakt mit politisch engagierten bürgerlichen Frauen. Mit 21 Jahren lernte sie den russischen Emigranten Ossip Zetkin kennen, ging mit ihm ins Exil nach Paris und nahm, ohne zu heiraten, seinen Namen an.

Sozialistische Aktivistin

In Paris kam Clara Zetkin mit internationalen Vertreter*innen der sozialistischen Bewegung in Kontakt. Sie las die marxistischen Theorien, lernte, diskutierte und vernetzte sich. Sie hatte Energie, rhetorisches Talent und Enthusiasmus. Auf dem Internationalen Arbeiterkongress in Paris 1889 hielt sie eine Rede über die Befreiung der Frau, die zum Beginn ihrer politischen Karriere wurde. Nach dem Tod ihres Lebensgefährten kehrte sie mit den zwei Söhnen nach Deutschland zurück.

Clara Zetkin war überzeugt, dass die Interessen der Frauen sich nur durch die sozialistische Revolution durchsetzen ließen. Also galt es, die Arbeiterinnen für die Revolution zu gewinnen. Sie hielt Vorträge, arbeitete in Parteigremien und übernahm die Redaktion der sozialdemokratischen Frauenzeitschrift „Die Gleichheit“, die 1891 von Emma Ihrer als „Die Arbeiterin“ gegründet worden war.

„Wenn die soziale Emanzipation von den politischen Rechten abhinge, würde in den Ländern mit allgemeinem Stimmrecht keine soziale Frage existieren. Die Emanzipation der Frau wie die des ganzen Menschengeschlechtes wird ausschließlich das Werk der Emanzipation der Arbeit vom Kapital sein.“

Clara Zetkin (1)

1910 initiierte Clara Zetkin gemeinsam mit anderen Frauen auf der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz den Internationalen Frauentag. Während dieser arbeitsreichen Jahre war sie mit dem deutlich jüngeren Maler Friedrich Zundel verheiratet, der der Aktivistin zu Hause den Rücken freihielt.

Politische Enttäuschungen

Beim Beginn des Ersten Weltkrieges stellte sich Clara Zetkin gegen die Kriegspolitik des Reiches. 1915 war sie Mitorganisatorin der Internationalen Frauenfriedenskonferenz in Bern und kam deshalb vier Monate ins Gefängnis, denn Friedensarbeit war Landesverrat. 1917 trat sie aus der SPD aus und schloss sich der USPD an. Die Leitung der Gleichheit wurde ihr daraufhin entzogen. Ihre Freundin Rosa Luxemburg wurde 1919 ermordet. Die Revolution in Deutschland ließ auf sich warten, stattdessen kam die NSDAP an die Macht.

Clara Zetkin engagierte sich bis zuletzt international und in der neu gegründeten KPD, die sie von 1920 bis 1933 auch im Reichstag vertrat. In Birkenwerder kaufte ihr Sohn Kostja ihr ein Haus. Dort lebte Clara Zetkin zwei Jahre lang und starb 1933 – nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten – in einem Erholungsheim in der Nähe von Moskau.

Wegbeschreibung für Screenreader: Die Geschichte führt dich vom Bahnhof Birkenwerder zur Clara-Zetkin-Gedenkstätte in der Summer Str. 4. Gegenüber dem Bahnhof ist ein Platz mit einem Mahnmal für die Opfer des Faschismus. Dort steht ein gemauerter Kubus auf zwei Stufen, auf dem ein auf der Spitze stehendes rotes Dreieck aus Metall ist, dem so genannten roten Winkel für politische Gefangene in Konzentrationslagern. Darüber die Buchstaben KZ ebenfalls aus Metall. Verweile dort die ersten Minuten. Dann gibt es zwei Routen. Die erste beinhaltet Treppen und ist nicht barrierefrei. Sie führt über die Strasse An der Bahn vom Bahnhofsausgang nach rechts. Es geht entlang der Bahnstrecke und dann rechts über die Rote Brücke zur Clara-Zetkin-Gedenkstätte in der Summer Str. 4. Die zweite Route ist barrierefrei und führt vom Bahnhofsausgang nach links und links über die Brücke und dann wieder links in die Strasse Unter den Ulmen entlang der Bahnstrecke. Die dritte Strasse rechts ist dann die Summer Strasse, in der die Gedenkstätte liegt.

Hörspaziergang

Hörspaziergang auf den Spuren von Clara Zetkin

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Route 1 – nicht barrierefrei (Treppe)

Wegmarke blau

Startpunkt: 52.69145°N, 13.29081°E
S-Bahn Station Birkenwerder / KZ-Mahnmal gegenüber

Wegmarke rot

Rote Brücke

Wegmarke rosa

Endpunkt: Clara-Zetkin-Gedenkstätte, Summter Straße 4

Route 2 – barrierefrei

Wegmarke blau

Startpunkt: 52.69145°N, 13.29081°E
S-Bahn Station Birkenwerder / KZ-Mahnmal gegenüber

Wegmarke grün

Unter den Ulmen (Clara-Zetkin-Gedenkstätte ausgeschildert)

Wegmarke rosa

Endpunkt: Clara-Zetkin-Gedenkstätte, Summter Straße 4

Wenn du die Audiodatei startest, verweile die ersten Minuten am Bahnhof, bzw. Gegenüber am Mahnmal für die Opfer des Faschismus.

Starte dann Richtung Clara-Zetkin-Gedenkstätte auf der Route deiner Wahl.

Lass dir Zeit! Am Ende kannst du im Garten der Gedenkstätte oder gegenüber des Hauses auf einer Bank dem Ende des Spaziergangs lauschen – und im Anschluss vielleicht die Ausstellung über Clara Zetkin besuchen.

Und jetzt gutes Eintauchen in Claras Leben mit Dela Dabulamanzi als Clara und Pegah Ferydoni als Erzählerin!

FrauenOrt Clara Zetkin in Birkenwerder

Clara-Zetkin-Gedenkstätte, Summter Straße 4, 16547 Birkenwerder, zeitweiliger Alterswohnsitz von Clara Zetkin

52.69145°N, 13.29081°E / Google Maps / OpenStreetMap

Weiterführende Links & Literatur

bpb: Clara Zetkin von Dr. Elke Schüller

mdr: Poträt Clara Zetkin – die Unbestechliche

swr2 Archivradio: Clara Zetkin träumt von „Sowjetdeutschland“

Förderverein Clara-Zetkin-Gedenkstätte e.V. Birkenwerder

Downloads

FrauenOrte Tafel von Clara Zetkin (PDF)

Fußnoten & Quellenangaben

  1. https://www.fembio.org/biographie.php/­frau/biographie/­clara-zetkin/

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