22.11.
18:30 Uhr
„Sind wir Frauen der Emanzipation homosexuell – nun, das lasse man uns doch!“
Kaum eine Frauenrechtlerin hat sich um 1900 so offen und selbstbewusst zu ihrer Homosexualität geäußert wie die Rüdersdorferin Johanna Elberskirchen (1864-1943). Sie war eine bemerkenswerte Grenzgängerin zwischen Frauenbewegung, Homosexuellenbewegung und Sozialdemokratie. Offen kritisierte sie den (mangelnden) Umgang mit sexualisierter Gewalt in der SPD, stritt für das Frauenwahlrecht und wurde „Obmann“ im Wissenschaftlich-humanitären Komitee – der zentralen Organisation der ersten Homosexuellenbewegung. Zugleich nutze sie auch eugenische Argumente und taugt damit nicht zur lupenreinen Heldin. Wie umgehen mit dieser Biografie?
Mit dem 49. FrauenOrt für Johanna Elberskirchen wagen wir die Vernetzung: Da es bereits zwei Tafeln in Rüdersdorf für die umtriebige Aktivistin gibt, nehmen wir sie als ersten „digitalen FrauenOrt“ in das Projekt auf.
Wir feiern diesen Anlass mit einem Vortrag im Brandenburg Museum und befassen uns dort eingehend mit diesem Leben, das für drei Personen gereicht hätte. Dabei schauen wir nicht nur auf Erfolge, sondern beleuchten ebenso Ambivalenzen und Widersprüche.
Vortragende: Ingeborg Boxhammer, Historikerin
In zwei weiteren Veranstaltungen in Kooperation mit dem Brandenburg Museum werden brandenburgische Frauenbiografien vorgestellt und unter dem Aspekt feministischer Erinnerungskultur*en beleuchtet. Die Veranstaltung und die Vorträge laden ein, sich über feministische Geschichte in Brandenburg zu informieren und mit Expert:innen und Interessierten in den Austausch zu treten.
Ort: Brandenburg Museum
Für weitere Informationen zur Veranstaltung bitte hier klicken.
Illustration: Noa Snir